Donnerstag, 19. Mai 2011

"Materie oder Bewusstsein" als e-book erhältlich

Wenn Sie sich mit dem Medium e-book anfreunden können, finden Sie mein Buch unter Amazon - Kindle e-books
http://www.amazon.de/Materie-oder-Bewusstsein-Schicksalsfrage-Menschheit/dp/B0050ZKVIQ/ref=sr_1_1?ie=UTF8&m=A11MW6AJTK8WZ7&qid=1305827870&sr=1-1

Die Form ist zwar noch nicht ganz so wie ich sie mir wünsche - aber ich hoffe die Technik noch zu bezwingen.

In Buchform ist es vorrausichtlich ab Mitte Juli über mich zu beziehen
mail : falkenburger2000@yahoo.de

Dienstag, 17. Mai 2011

Vaterland - magst du noch ruhig sein ?

Zur Schuldenkrise

Welch Genugtuung ging durch das Land, als die kommunistisch-sozialistisch ausgerichteten Länder UDSSR und DDR ihre Pleite eingestehen mussten. Waren doch damit die Iddeen von Marx und Lenin ,vor aller Augen, der Untauglichkeit überführt. DAS haben CDU und FDP ja immer schon gewusst. WAS aber fällt den CDU und FDP zum großen Bruder im Westen nun ein ? Der Prototyp des Kapitalismus, die Super-Wirtschaftsmacht USA, hat ihr Schulden-Limit von 14,3 Billionen Dollar erreicht! Ihr Finanzminister rechnet mit der Zahlungsunfähigkeit zum 2. August 2011.
DAS und die Schuldenkrise im Euroraum, mit ihren schwindelerregenden Milliardensummen zur ewigen Rettung, führt uns doch unweigerlich vor Augen, dass das Modell Kapitalismus genauso seine Untauglichkeit beweist.
Und was nun, Lieb Vaterland ? Der Lack ist ab; der Glanz der Überlegenheit dahin !
Wir werden über die Zentralbegriffe beider Untauglichkeiten energischer nachdenken müssen - weil uns der "Kittel brennt"!
Also : Wieviel Gemeineigentum braucht die Menschheit, die sich nicht im gobalen Konkurrenzkampf ruinieren will ? Wieviel "Freies" Unternehmertum hält sie aus ?
Und muss Geld nicht faulen, altern, wie die Waren, die es repräsentiert ?
Sind heillos überzeichnete Aktien nicht "Falschgeld" ? Darf mit Lebensgrundlagen spekuliert werden : mit Grund und Boden, Wasser, Öl, Weizen ... ?
Ist es nicht Zeit für eine www."Politik des Ich" ?

Sonntag, 30. Januar 2011

Leseprobe "Materie oder Bewusstsein"

Die Glocke der Entscheidung ( 1. Kapitel – gekürzt)

1994 brachte die legendäre Pop-Musik-Gruppe „Pink Floyd“ - immer am Puls der Zeit – ihr Album „The Division Bell“ heraus. In dem Titel „High Hopes“ findet sich die Textstelle : Die Glocke der Entscheidung hat begonnen zu läuten. Im Englischen Parlament wir diese Glocke geläutet, wenn es zur namentlichen Abstimmung kommen soll, die Debatte beendet ist.
Wie aus Urgründen heraus haben die drei Musiker erfasst und in markigen Töne künstlerisch gestaltet, was die Signatur unserer Zeit ist; sozusagen, was die Glocke geschlagen hat : Die Zeit der Entscheidung ist gekommen, hat begonnen.
Der Mensch, ich, bin auf der Erde einen Weg gegangen. Alles Erkennen, Durchdringen der äußeren Umgebung hat in der Naturwissenschaft zu einer beachtlichen Fülle von Wissen geführt.
Diese Erkenntnisse führen zur Anschauung einer sich über Jahrmilliarden entwickelnden Welt.
Zugespitzt könnte man formulieren, einer Welt des Zufalls, der reinen Naturgesetzlichkeit, die gänzlich ohne Gott auskommt.
Sie hat nur das kleine, fast schon winzige Problem, wie sie z.B. die entdeckten, kleinsten Bausteine der Welt, die Atome, Elektronen, Neutronen, Neutrinos und Co … in ihrer Existenz erklären soll.
Der Anfang, der Urbeginn aller Existenz und das Ende, das Ziel und damit die Sinnfrage, wozu entwickelt sich all das ? - die bereiten immer noch die gleichen Schwierigkeiten.
Aber da das Erkenntnismaterial dazwischen so enorm angewachsen ist und bereits eine beeindruckende Geschlossenheit in der Aussage, wie die Welt sich entwickelt hat bietet, neigen wir schon dazu, die beiden offenen Enden gering zu schätzen.
Wir wiegen uns praktisch schon in der Sicherheit der naturwissenschaftlichen Erkenntnis unserer Tage – bis zum sprichwörtlichen Einschlummern gegenüber der beschriebenen, kleinen aber entscheidenden, Rest-Unsicherheit.
Wir fassen uns, die Erde, die Welt, den Menschen als rein äußerlich, im Zuge einer Jahrmilliarden langen Entwicklung, naturgesetzlich entstanden auf.

Wir erklären uns damit zum (bloßen) Produkt der Materie.

Die Materie hat sich entwickelt; immer komplexere Strukturen entstanden, die Eiweiß-Biosynthese setzte ein; erst haben wir die Einzeller, dann komplexere Organismen, …, Säugetiere, Affen - der Mensch.
Gott, Adam und Eva, das Paradies und die Vertreibung daraus - naturwissenschaftlich gesehen - überholt !
Überholt auf der Autobahn unseres naturwissenschaftlichen Denkens.

Alles klar ! ?

Diese Weltsicht hat Furore gemacht.
Sie bestimmt unser Leben, unser Tun und Lassen.
Mit ihr sind wir groß geworden, beherrschen mit der daraus entwickelten Technik die Erde, haben sie uns i.d.T. untertan gemacht.
Wir stoßen damit aber auch bereits an Grenzen, an jene „Grenzen des Wachstums“ - die Maedows berühmtes Buch , über den alarmierenden Bericht des „Club of Rom“ in den 70-er Jahren schon beschrieb.
Die gesamte Klima-Katastrophen-Problematik steht für diese Grenzen.

Stimmt da vielleicht doch etwas nicht an unserem Erfolgsmodell ?
Wer wollte als Mensch an seinem Bewusstsein zweifeln.
Ich denke, also bin ich – formulierte schon R. Descartes.
Aber : Kann Materie – bei aller Komplexität ihrer Entwicklung – Bewusstsein haben ?
Und gar unser Ich und die von uns doch über alles geschätzte Freiheit – alles nur naturgesetzliche Begleiterscheinung von Materie ?

Bringen wir es – bringen wir uns – auf den Punkt !
Gibt es Seele, gibt es Geist ?
Bleibt da etwas von uns über den Tod hinaus ?
Oder bedeutet die Zersetzung der überaus komplexen Materie Mensch auch definitiv das Ende seines Bewusstseins ?
Gelebt, gestorben – Ex und hopp ?
Damit sei die große Fragestellung umrissen, die nach Beantwortung drängt.

Durch meine persönliche Neigung, das Leben ernst zu nehmen, bin ich auf diese zentrale Frage gestoßen. Sie hat mich lange Jahre gequält; ich konnte nicht leben ohne mir plausibel machen zu können : wozu ?
Ich war gezwungen mir eine Antwort zu suchen, um dem unausweichlichen Gefühl, dem gefühlten (sicheren) Tod (der Materie) in mir überhaupt Leben entgegen setzen zu können, glaubhaftes Leben. Ich war gezwungen danach zu suchen, ob es ein solches Leben gibt, das stärker ist als der gefühlte Tod in mir und woher dieses Leben quillt.

Die Frage,
Materie oder Bewusstsein ?

- als Mensch einen Körper zu haben, der rein äußerlich, evolutionär erklärt wird und innerlich aber ein sehr deutliches Ich-Bewusstsein zu empfinden, das sich weigert und empört, sich für ein bloßes Begleitprodukt einer materiellen Entwicklung zu halten,

- ist meine Schicksalsfrage.

Nach all dem jahrelangen Suchen und Ringen gehe ich soweit, zu sagen, es ist die

Schicksalsfrage des Menschen und der Menschheit.

Ihrer Beantwortung können wir nicht entgehen.
Wie wir sie beantworten, bestimmt unser Tun und Lassen, unsere Weltsicht und was wir aus uns und der Welt machen : ein Feld der Materie oder eine Sphäre des Bewusstseins.

Wer war zuerst da ?
Die Materie oder der Geist ?
Diese Frage entscheidet für mich auch die Frage : Gibt es am Ende nur den (Wärme-) Tod der Materie, oder kann die Seele die Gewissheit erlangen, dass ihr Bewusstsein überdauert, den Tod überwinden kann und wieder Ewigkeit erlangt ?

Wir haben die Wahl.
Die Glocke der Entscheidung hat aber bereits begonnen zu läuten.
Wir sind aufgerufen uns – namentlich - zu entscheiden.

Karl-Heinz Falkenburger, 7.01.2011

Materie oder Bewusstsein - Die Schicksalsfrage der Menschheit

Als nächstes möchte ich eine erweiterte Fassung von "Auroville ist überall" mit derzeit 215 Seiten herausbringen unter dem Titel : Materie oder Bewusstsein - Die Schicksalsfrage der Menschheit.
Dabei würde ich mich über Unterstützung - finanzieller oder ideeller Art (Tipps für einen ansprechbaren Verlag, ... ) freuen, denn das wird einiges mehr kosten.
Hier das Inhaltsverzeichnis der geplanten Veröffentlichung :

Die Glocke der Entscheidung (Seite) 3
Wegbeschreibung 10
Das Begreifen beginnt 22
Das Welt- und Menschenbild Rudolf Steiners
in Übereinstimmung mit Sri Aurobindo 24
Alpha und Omega 35
Mein Vater – Seelenbegegnungen 51
Die geistige Führung 55
Vor dem Tore des Johannesevangeliums 57
Die geistigen Wesensglieder 62
Die Wandlung – erster Teil 77
Sri Aurobindo „Über sich selbst“ 107
Das Licht und sein Schatten 127
Die Wandlung - zweiter Teil 141
Agni – Das Göttliche Feuer 160
Geisteswissenschaft als über-
konfessionelle Sicht 164
Auroville- die Stadt derer,
die sich entschieden haben 171
Betrachtungen zur Apokalypse 177
Beispiele zur Bekräftigung 197
Anhang :
Kurze Lebensbeschreibung Rudolf Steiners 202
Kurze Lebensbeschreibung Sri Aurobindos 207
Würdigung der Menschenweihehandlung 211

Auroville ist überall - Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Einführung (Seite) 3

Das Begreifen beginnt 14

Das Welt- und Menschenbild
Rudolf Steiners in Übereinstimmung
mit Sri Aurobindo 16

Alpha und Omega 26

Mein Vater – Seelenbegegnungen 40

Die geistige Führung 43

Vor dem Tore des Johannesevangeliums 45

Die geistigen Wesensglieder 49

Die Wandlung 61

Sri Aurobindo, „Über sich selbst“ 85

Kurze Lebensbeschreibung Rudolf Steiners 101
Kurze Lebensbeschreibung Sri Aurobindos 105
Würdigung der Menschenweihehandlung 108

Dienstag, 28. Dezember 2010

Auroville ist überall

Hinweis zu meinem Buch :

AUROVILLE IST ÜBERALL

Die Bestimmung des Menschen
Im Lichte von
Rudolf Steiner und Sri Aurobindo

Völlig unabhängig voneinander entwickelten Rudolf Steiner (1861-1925) und Sri Aurobindo (1872-1950) eine geistige Sicht der Welt und des Menschen. Sie eröffnen beide tief fundiert den Ausblick auf eine Wandlung bzw. Transformation des Menschenwesens hin zur Unsterblichkeit.

Auroville ist die Stadt, die das geistige Streben zu dieser Wandlung, in ihren Mittelpunkt stellt.
Sie ist die Stadt der Zukunft.
In ihr zu wohnen heißt den Weg zur Unsterblichkeit zu gehen.
Sie kommt nicht von allein. Unsterblichkeit will getan werden.
Sie zu verstehen, ist zu beginnen, sie zu wollen.

Dieses Buch trägt die Grundlagen zum Verständnis des Transformationsgeschehens zusammen.

Über den Autor :
Als Jemand, dem die Innenwelt sehr wichtig ist, habe ich einen Beruf gewählt, in dem ich der Seele des Menschen nahe stehe. Ich arbeite seit über 23 Jahren als Sozialpädagoge in der ambulanten Versorgung chronisch psychisch kranker Menschen, bin 55 Jahre alt, verheiratet, 3 Kinder.

Das Buch ist nur über mich zu beziehen. 12,- € + Versandkosten (Din A5, 110 Seiten, Paperback) © Alle Rechte beim Autor
Kontakt per Mail :

Falkenburger2000@yahoo.de

Die Kosten dieser ersten Auflage, zum 150. Geburtstag Rudolf Steiners am 27.02. 2011, trage ich selbst.
Wenn Sie mich darin finanziell unterstützen wollen, können Sie Ihren Beitrag auf folgendes Konto der Volksbank Rottweil überweisen :
Kontonr. : 456 99 402
BLZ : 642 901 20
Stichwort : Auroville

Mit der beschriebenen spirituellen Entwicklung des Menschen rückt unweigerlich auch das Bedürfnis nach einer Gesellschaftsordnung in den Blickpunkt, die diese begünstigt und die gröbsten Übel zügelt.
Genauso, wie die geistige Entwicklung im Ich des Menschen ihren Ausganspunkt hat, muss auch die politische Gestaltung sich ihm öffnen und ich-tauglich werden.
Sie finden meine Gedanken dazu unter

www.politikdesich

Samstag, 6. November 2010

Der Mauerfall im Sozialen

Zur Grundeinkommensdebatte

Der „Mauerfall“ in der Sozialen Frage.
Grundeinkommen UND Dreigliederung.

Der Erfolg von politischen Ideen misst sich in der Regel daran, ob sie Antworten und Lösungen für bestehende Probleme liefern.
So gesehen ist das bedingungslose Grundeinkommen (bGE) erfolgversprechend, denn es bringt uns bei folgenden Problembereichen weiter :
I.Umgang mit den Arbeitslosen
- Das Drangsalieren durch Hartz IV wird abgeschafft.
- Die Vollbeschäftigungslüge wird aufgegeben

II. Bürokratieabbau
- es gibt nur noch eine Sozialleistung (ALG II, Sozhilfe, Grundsicherung, Kinder- u.Wohngeldgeld, Mini-Renten … werden ersetzt); Bescheide kommen wieder zeitnah.

III. Vorfahrt für Leben mit Kindern
- Kinder erhalten 50 % des bGE, was Kinderarmut entgegenwirkt

IV. Faktor Arbeit verbilligen
- belastende Einkommensteuer wird durch entlastende Verbrauchssteuer (Mehrwertsteuer)
ersetzt, die nicht mit Exportwaren mitgeht.

V. Befreiung der Arbeit von ihrem Warencharakter

Die eher realpolitischen Punkte I bis IV dürften unstrittig und durch Götz Werner, Daniel Hänni, Enno Schmidt u.a. ausreichend dargestellt sein.
Die Verbindung zur Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus, wie sie durch R. Steiner 1919 vertreten wurde, ergibt sich aus Punkt V . Hier beginnt auch die Auseinandersetzung mit den Vertretern der vermeintlich „reinen Dreigliederungslehre“, z. B. Stefan Eisenhut, Johannes Moosmann, Sylvain Coiplet u.a.
In diesem Artikel möchte ich einen Brückenschlag zwischen den Lagern versuchen und dazu Ausführungen R. Steiners vorausschicken : „Man denkt so stark im Sinne der heutigen Gesellschaftsordnung, (…) daß man in weitesten Kreisen überhaupt nicht gewahr wird, wie der Lohn als solcher ja in Wirklichkeit eine soziale Unwahrheit ist. (…) was stattfindet, ist in Wirklichkeit eine Auseinandersetzung – die nur kaschiert wird (…) durch Machtverhältnisse meistens und so weiter – über die Verteilung des Erlöses. Wenn man paradox sprechen wollte, so könnte man sagen : Lohn gibt es ja gar nicht, sondern Verteilung des Erlöses gibt es – heute schon, nur daß in der Regel derjenige heute, der der wirtschaftlich Schwache ist, sich bei der Teilung übers Ohr gehauen findet. Das ist das ganze. (…)
In dem Augenblicke, wo die soziale Struktur so ist, wie ich sie dargestellt habe in meinem Buch „Die Kernpunkte der sozialen Frage“ (KP), wird es durchsichtig sein, wie diese Begriffe Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufhören (…). Dann hat das Lohnverhältnis überhaupt vollständig seine Bedeutung verloren. Dann aber darf nicht mehr daran gedacht werden, die Arbeit als solche zu bezahlen. (…)
Die Arbeit wird einem Rechtsverhältnis unterstellt; die Arbeit wird nach Maß und Art bestimmt im demokratischen Zusammenleben, im Rechtsstaat. Die Arbeit wird so, wie die Naturgrundlage, zur Grundlage der wirtschaftlichen Ordnung, und das, was produziert wird, wird nicht als Maßstab für irgendeine Entlöhnung da sein. Was da sein wird auf dem Wirtschaftsboden, wird lediglich die Bewertung der Leistung sein.“
Die nachfolgende „Urzelle des Wirtschaftslebens“ wird von den Kritikern dafür verwendet, dass Steiner sich die Sicherung des Existenz-Minimums ganz anders als durch das bGE vorgestellt habe. Dabei lassen die vorausgehenden Worte an Klarheit nichts zu wünschen übrig.
Für die Beurteilung dieser Urzelle ist es wesentlich zu berücksichtigen, dass erst nach Steiners Tod, Errungenschaften wie die Arbeitslosenversicherung (1927) und die Sozialhilfe (BSHG 1962) eingeführt wurden. Durch beides ist das Existenz-Minimum auch ohne Betätigung gesichert worden. Steiner musste seine Gedanken dazu natürlich unter dem damals regierenden Motto formulieren - wer nicht arbeitet soll auch nicht essen : „(...) ein jeder Mensch (sollte) als Gleichwertiges für das, was er erzeugt, das bekomm(en), was ihn in den Stand versetzt, seine Bedürfnisse so lange zu befriedigen, bis er ein gleiches Produkt wieder erzeugt haben wird. (…) Also kann es sich gar nicht handeln um irgendwelche Bestimmung des Lohnes für Arbeit, sondern um die Bestimmung der gegenseitigen Preise.“ Steiner rechnet genauso wie wir heute in diesen sozialen Gesamtposten ein, was an Invaliden- Krankenunterstützung-, Kindererziehungskosten etc. zu tragen ist. („Soziale Zukunft“, 25.10.1919, TB 631,S 73 / 74)

Der Bogen schließt sich, wenn er an anderer Stelle (Nationalökonomischer Kurs TB 731, S. 48) die Frage aufwirft : „Wie bringen wir aus dem volkswirtschaftlichen Prozeß heraus die Arbeit auf Erwerb ? Wie stellen wir diejenigen, die heute noch bloß Erwerbende sind, so in den volkswirtschaftlichen Prozeß hinein, daß sie nicht Erwerbende, sondern aus der sozialen Notwendigkeit heraus Arbeitende sind ? Müssen wir das ? Sicherlich ! ((eig.Hervorhebung)) Denn wenn wir das nicht tun, bekommen wir niemals wahre Preise heraus, sondern falsche Preise.“
(Vgl. auch : "Darauf habe ich aufmerksam gemacht, daß schon einmal in jeglicher sozialer Struktur nichts Gedeihliches
herauskommen kann, wenn das Verhältnis eintritt, daß der Mensch für seine unmittelbare Arbeit entlohnt wird.“ ; GA. 185a, S. 213 f)

In den „Kernpunkten...“( Dornach 1961) findet sich Seite 78 die klare Aussage : „Im gesunden sozialen Organismus muß zutage treten, daß die Arbeit nicht bezahlt werden kann“.
Mit diesen Zitaten lässt sich die Brücke bauen, die die Richtigkeit, der mit dem bGE eingeschlagenen Richtung, deutlich werden lässt.

Was ist den die Crux an unserer heutigen Entlohnungspraxis ?
Kann es sein, darf es sein, dass ich Menschen immer noch „kaufen“ darf und sei es eben „nur“ zum Teil – als Arbeitskraft ?
Sehen wir mal näher hin :
Bei mancher Dienstleistung ist es doch üblich, wenn sie gut erbracht wurde, über die bereits geregelte „Bezahlung“ hinaus, sich erkenntlich zu zeigen, eine Anerkennung auszusprechen : im Krankenhaus, wenn man mit der Behandlung und Pflege zufrieden war, im Hotel, im Restaurant, beim Arzt, beim Handwerker etc. Meiner Meinung nach, wird hier bereits sehr fein empfunden, das die Mühe, das Engagement, das mir ein Dienstleister entgegenbringt, etwas damit zu tun hat, wie er mir als Mensch, als Mitmensch begegnet und die Bezahlung demgegenüber wie auf einem anderen Blatt steht.
So ist es im Grunde ja auch – so sollte es vielmehr sein !
Das Einkommen, dass jemand braucht um leben zu können, ist das Eine; ob er seine Sache gut, mittelmäßig oder schlampig, desinteressiert macht, ist das Andere.
Wir empfinden dies schon ganz gut. Wir wissen es meist nur nicht bewusst – und wir richten unsere Ver-hältnisse überhaupt nicht danach ein - sondern tun so, als ob es nur um „Bezahlung“ geht, um den Preis der „Ware“ Dienstleistung.
Was ist denn das besondere an der Krankenschwester, die meine Mutter so nett behandelt und versorgt, aufgemuntert hat ? - dass ich sie nicht selbst bezahle dafür !
Ihre Bezahlung, ihr Einkommen bekommt sie von der Krankenkasse. Deshalb bewerte ICH als Gepflegter, von ihr versorgter Patient oder Angehöriger noch einmal extra wie gut, wie schön sie es gemacht hat. Ich bewerte und anerkenne ihre Mitmenschlichkeit.
Mein Verhältnis als Patient zu ihr, ist das eines Menschen zu einem anderen Menschen, der mir mehr oder weniger Gutes tut. Das ist der eigentliche Tatbestand.
Kann man dieses Verhältnis von Mensch zu Mensch „BEZAHLEN“ ?
Ich kann es anerkennen – aber ist der Blumenstrauß, die Flasche Wein, das Päckchen Kaffee, selbst der zugesteckte Geldschein Bezahlung ?
Dieses einzig wirkliche Verhältnis, der für einander arbeitenden Menschen, ist gewöhnlich verschleiert, zu-gedeckt, verkleistert durch die Tatsache, dass ich „meine Rechnung bezahle“.
Dies führt zur Illusion, dass ich Den bezahlt habe, der mir mein Auto repariert hat, mein Brot gebacken, meine Heizung gewartet hat ... . Bei der Krankenschwester, dem Arzt, dem Lehrer, dem Sozialarbeiter ... ist das wahre Verhältnis von Mensch zu Mensch sichtbarer, weniger verbrämt und unkenntlich gemacht. Ihre „Bezahlung“ steht tatsächlich auf einem anderen Blatt. Denn genau genommen kann ich das, was Menschen mir tun, nicht bezahlen ! Ich müsste Gott sein, um es voll gültig zu können.
Was ich gebe ist GELD – also weiter gereichtes Recht auf Waren und Dienstleistungen durch wieder Andere.
Das Geld habe ich erhalten, weil auch ich Waren und Dienstleistungen in das Gemein-Wesen eingebracht habe : als Bäcker, als Bauarbeiter, Sekretärin oder als Chef einer Fabrik ... . Also NUR durch mein ebenfalls HINEINGEBEN erlange ich Rechte auf ein HERAUSNEHMEN dürfen – bin ich TEIL-NEHMER !
Alles was mit meinem Teil-Nehmer-Sein zu tun hat, ist auch der Grund, warum ich die anderen brauche. Während ich Arzt, Bäcker oder Bauarbeiter bin, kann ich weder Kartoffel für mich anbauen, Kleider für mich nähen, noch das Trinkwasser für mich in die Leitung bringen. Ich bin ganz für Andere da – kann während meiner Berufstätigkeit nicht für mich, meine Bedürfnisse sorgen, sondern nur für die der Anderen. Deshalb müssen die Anderen für alle meine Bedürfnisse mitsorgen. Dies ist die Grundlage für die arbeitsteilige, monetäre, „Geld-Gesellschaft.“
An dieser Stelle hackt nun R. Steiner ein und stellt fest : „Geld und Arbeit sind keine austauschbaren Werte, sondern nur Geld und Arbeitserzeugnis. Gebe ich daher Geld für Arbeit, so tue ich etwas Falsches. Ich schaffe einen Scheinvorgang.“ (eig. Hervorhebung;KP, S. 77)
Ich habe genau genommen als Teil-Nehmer nur den Ausgleich, dass Andere meine Lebensnotwendigkeiten besorgen, während Ich Teile der ihrigen übernehme.
Im Grunde bin ich nur quitt.

Was folgt aus diesem erkannten Sachverhalt ?
Wollen wir stimmige, gesunde Verhältnisse im sozialen Organismus, müssen wir in der Tat wie Steiner sagte, die bisherige Bezahlung aufgeben. An ihre Stelle tritt das Recht, das Recht auf Einkommen.
Was ist nun das bGE anderes als genau dieses : demokratisch verfasstes Recht auf Einkommen – in Zeiten beängstigender, umweltschädigender Überproduktion mit Fug und Recht - bedingungslos. Oder sollen wir noch mehr Wegwerf-Produkte herstellen ?
Ein Blick in die Kaufhausregale beweist doch, das wir kein Problem bei der Hervorbringung des Lebensnotwendigen haben, wohl aber bei der Verteilung von Einkommen.
Es muss doch jedem ehrlichen, normal verdienenden Menschen peinlich sein, seinen arbeitslosen Mit-menschen mit 359 € plus Billigmiete abgespeist zu wissen. Ist der Arbeitslose denn weniger Mensch ?
Wieso muss er darben ? Damit es den Arbeitsplatzbesitzern glänzend gehen kann ? Ist der Arbeitslose schuld daran, dass unsere Technik und Ingenieurskunst so unglaublich erfolgreich war ?
Warum trägt er allein die „Last“ unserer Erfolgsgeschichte ?

Wir schaffen es nicht, die Bezahlung DA aufzugeben, wo die Arbeit geleistet wird, mit dem Resultat, dass da wo sie dringend gebraucht würde, NICHT gearbeitet werden kann.

Wir brauchen kein Arbeitsamt für nicht vorhandene Arbeit, sondern eine neue Struktur, die es ermöglicht bislang nicht finanzierbare Arbeit endlich leistbar zu machen. Die Einführung des bGE ist der machbare, erste Schritt in genau dieser Richtung.
Gehen wir diesen Schritt, wird in Anfängen erfüllt, was R. Steiner in „Geisteswissenschaft und Soziale Frage“ fordert : „Worauf es ankommt, das ist, daß für die Mitmenschen arbeiten und ein gewisses Einkommen erzielen zwei voneinander ganz getrennte Dinge seien." (GA 34/1960/213).

In dem Moment, indem wir das Irrige unseres bisherigen Bezahlungssystems eingestehen, wird sofort der Weg frei aus der Absurdität. Statt Arbeitslose zu Sündenböcken zu verdammen und ihr Nichts-Tun-Können zu bezahlen, könnte sich jeder, ungehindert durch Denk- und Organisationsblockaden, da einbringen wo er will und Notwendigkeit sieht. Aus der bisherigen Real-Satire Arbeitsamt ließe sich ein wirksames Ver-mittlungsinstitut kreieren, das Angebot an Initiative und Betätigungsfelder zusammenbringt – ohne über Bezahlung und Schwarzarbeit lamentieren zu müssen.
Erst einmal verstanden und erlebt, würde daraus DIE Flexibilität, die die Wirtschaft schon immer wollte, weil es völlig egal ist, ob die Belegschaft X in der Not des Betriebes Y, einfach dort aus hilft – Geld, Einkommen blieben davon unberührt. Nach meinem Dafürhalten, wäre das die Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben, die eines Christlichen Abendlandes würdig wäre – und erfolgreich wäre sie obendrein.

Aber - will überhaupt jeder ?
Bleiben wir doch auf dem Teppich !
Umherziehende Obdachlose und Totalverweigerer haben wir jetzt auch schon.
Es gibt aber auch ihr Gegenstück : Aber-Tausende Ehrenamtliche vom Kinderschutzbund bis zur Hospiz-Betreung Aids-Kranker; Menschen, die in den verschiedensten Bürger-Bewegungen aktiv sind. Egal ob als Umwelt- und Tierschützer, Atom-Kraft- und Gen-Anbaugegner, bei Amnestie International, einer Regio-Geld-Initiative oder beim Aufstellen sog. Bürgerhaushalte (Bremen, Freiburg, ...) - der zur Mündigkeit erwachte Bürger zeigt doch über deutlich, dass er aus eigenem Antrieb sich einbringt, eine Unsumme Freizeit opfert, sogar um Widrigkeiten eines erstarrten Systems zu überwinden und damit oft genug fatale Fehlentwicklungen der hergebrachten Politik vermeiden hilft.
Das Menschenbild vom ICH, das zur Einsicht in das sozial Notwendige fähig und reif geworden ist, ist kein Luftschloss. Es liegt unausgesprochen sowohl der Dreigliederung als auch dem bGE zugrunde und ist ein weiterer Berührungspunkt zwischen beiden.

Ein zentraler Gesichtspunkt R. Steiners ist wie zitiert, dass gearbeitet wird aus dem was sozial notwendig ist und nicht aus Profitstreben heraus. Konkret bedeutet das : Damit statt Wegwerfen, sinnvolles und Ressourcen schonendes Reparieren, renovieren und Aufarbeiten von Autos, Elektrogeräten … oder Industriebrachen … möglich wird, muss tatsächlich solche Arbeit nicht aus dem Kapital finanziert werden, denn das verlangt nach Rendite. Das Gleiche gilt für die Pflege, das Gesundheitssystem, den Wohnungsbau … , die ebenso aus der Rendite-Zange erlöst werden müssen, in dem sie Steuer finanziert werden.

Steuern sind nichts Anderes, als politisch gewollte, rechtsstaatlich verordnete Schenkungen.
Mit dem Mehrwertsteuer finanzierten bGE nehmen wir einen merklichen Anteil der bisherigen, nicht durchschauten, irrigen Bezahlung heraus und ersetzen ihn durch eine gesetzliche Schenkung. Damit nehmen wir den erwürgenden Rendite-Druck des Kapitals vom Faktor Arbeit. Mit dem bGE beginnen wir uns von dem Arbeiten für Profit zu erlösen. Es eröffnet dem Einzelnen initiativ zu werden und aus Einsicht in die Notwendigkeit zu arbeiten und sich zu engagieren.
Ich frage als Anhänger der sozialen Ideen R. Steiners : Was wollen wir mehr ?
Die Antwort kann doch nur heißen, nach Einführung des bGE, den eingeschlagenen Weg fort setzen und sich dafür stark machen, die Bezahlung von Arbeit vollständig ab zu schaffen !
Dies wäre der Fall, wenn ein allgemeiner Tarif, quasi ein „BAT der Lebens-Bedarfe“ demokratisch beschlossen und eingeführt würde, der mit speziellen Zuschlägen den beherzten Einsatz, die erfolgreich getragene Verantwortung würdigt.
Die monatlichen Lebensbedarfe könnten (um orientierende Hausnummern zu geben ) so aussehen :


Grundbedarf = bGE 1200 €
bei angelernter Tätigkeit und Vollzeitstelle 1900 Netto
bei 2 jähriger Ausbildung und Vollzeitstelle 2300
bei 3 jähriger Ausbildung und Vollzeitstelle 2500
bei Studium 3000
Zuschläge bei leitender Tätigkeit (2-10 Mitarbeiter) 300
bei (10 – 50 Mitarbeiter 600
... ... ...

Zuschläge für Berufserfahrung > 3 Jahre 100
> 7 Jahre 200
... ... ...
Zuschläge für „Innovativ“, „besondere Verdienste“ ... ... ... 400
Der Unternehmer soll demgegenüber ruhig ein Vielfaches (meinetwegen das 20-Fache des bGE erhalten), den sein Einsatz fürs Ganze ist der Ehre Wert und unverzichtbar.
… … …
Mit Einführung dieses „BAT-der Lebens-Bedarfe“ wäre ein weiterer Fingerzeig R.Steiners verwirklicht :
„Denn gerade der Arbeitsertrag muß von der Beschaffung der Existenzmittel in einer gesunden sozialen Ordnung völlig getrennt sein. Der Beamte, wenn er nicht durch den Mangel an Ideen Bureaukrat würde, der Soldat, wenn er nicht durch den Mangel an Ideen Militarist würde, ist in gewisser Beziehung - in gewisser Beziehung, mißverstehen Sie mich nicht - das Ideal des sozialen Zusammenhangs." (eig. Hervorhebung) (Entwicklungsgeschichtliche Unterlagen zur Bildungs eines sozialen Urteils, Vortrag/GA 185a/1963/S. 213f.)
Ich gehe davon aus, R.Steiner mit meinen Ausführungen richtig verstanden zu haben.

Die vollständige Befreiung vom letzten Rest der Sklaverei und Leibeigenschaft, die Beendigung der Käuflichkeit von Arbeit, wäre damit vollbracht.
Niemand könnte künftig mehr gegen seine Überzeugung in eine schändliche Arbeit gezwungen werden.
Statt dem Predigen und Appellieren an Verbraucherbewusstsein etc. erfolgte die Abstimmung, die „Demokratie mit den Füßen“ ; Umweltschutz fände an der Wurzel des Übels, schon bei unverantwortlicher Produktion statt, in dem sie keine Mitarbeiter mehr fände. Das wäre weitaus effektiver, als hinterher die Schäden notdürftig und teuer von der Allgemeinheit reparieren und tragen zu lassen. Die Wirtschaftsführer und Konzerne hätten wieder mit dem befreiten Menschen zu rechnen.
R.Steiners Fußnote in seinen „Kernpunkten“ (S. 79) gibt das so wieder : „Ein solches Verhältnis der Arbeit zur Rechtsordnung ( Bsp. BAT der Lebensbedarfe) wird die im Wirtschaftsleben tätigen Assoziationen nötigen, mit dem was >rechtens ist< , als mit einer Vorraussetzung zu rechnen. Doch wird dadurch erreicht, daß die Wirtschaftsorganisation vom Menschen, nicht der Mensch von der Wirtschaftsordnung abhängig ist.“ (eig Hervorhebung)
Solchermaßen aktualisiert, müsste sich die Dreigliederung das Herz jedes politisch Engagierten erobern können.

Ich stehe fest in der Überzeugung, wenn das bGE ernsthaft eingeführt wird, ist das der „Mauerfall“ in der sozialen Frage. Das in seiner materiellen Existenz nicht länger erpressbare ICH wird Politik machen. Und diese „Politik des Ich“ wird zur Dreigliederung des sozialen Organismus führen.
Wer interessiert an meinem Entwurf dieser „Politik des Ich“ ist, kann ihn im Internet unter folgendem Link finden.
http://politikdesich.klack.org/

Karl-Heinz
Falkenburger , 6.12.09